Konzertbericht: Westkust und Beverly Kills im Fahrradkinokombinat in Kiel

Dienstag, Juni 04, 2019 Parklife 0 Kommentare


Kiel hat wahrlich keine unüberschaubar große Anzahl an Clubs, in denen Indiekonzerte stattfinden. Und trotzdem war ich letzte Woche das erste Mal in der Alten Mu Schule/fahrradkinokombinat, das einen sympathischen Charme von alternativem Veranstaltungszentrum hat. Da skandinavische Gitarrenbands nicht mehr ganz so oft Station an der Förde machen wie noch vor 10–15 Jahren, waren die Auftritte von Beverly Kills und Westkust aus Schweden natürlich Pflichtprogramm. Der Laden selbst hat Flair und ist mit an die 100 Gästen gut gefüllt.

Den Auftakt machte das erst jüngst ins Leben gerufene Quartett Beverly Kills aus Göteborg – die Handvoll Songs, die es bisher von ihnen im Netz zu hören gibt, sind allesamt super, was sie dann auch live erstaunlich souverän unterstreichen. Durch den Einsatz eines Keyboards wirken viele Lieder angenehm poppig, ohne aber an Druck und Wave-igkeit zu verlieren. Stimmlich erinnert mich die Sängerin ein bisschen an die der Landsleute von Makthaverskan, nur nicht ganz so schräg. Da BK noch auf keinen nennenswerten Backkatalog zurückgreifen können, war das Konzert leider auch schon nach einer halben Stunde zu Ende – für mich waren sie auf jeden Fall das Highlight des Abends.

Als zweites trat dann die lokale Kieler Band Mood Change auf, die mich mit ihrem an 90er US-Grunge/Alternative-Bands erinnernden Sound ehrlich gesagt nicht so mitrissen. Den Schlusspunkt des Abends setzte dann die zweite schwedische Gruppe, Westkust, die ich ja auch hier im Blog schon ein paar Mal vorgestellt habe. Ihr Sound ist merklich gitarrenlastiger und shoegaze-artiger als der von BK, trotzdem haben auch sie diese für junge schwedische Acts derzeit so typischen Waveanklänge in ihrer Musik. Leider fehlte einer der Sänger, der ihren Songs sicher noch etwas mehr Abwechslungsreichtum gegeben hätte. Aber auch ihr Set war sehr unterhaltsam.

Insgesamt war es ein schöner Abend bei sommerlichem Wetter – Kiel hat also wieder eine neue Anlaufstelle für gute Gitarrenmusik.

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