ERNIE «Hold Yr Horses» – ich finde es ja immer klasse, wenn ich einen neuen Künstler mal ganz zu Beginn der (hoffentlich stattfindenden) Karriere entdecke und hier vorstellen kann. So den britischen Sänger ERNIE aus Newcastle Upon Tyne, dessen zweite Single unlängst erschienen ist. Sehr schön dunkler, aber durchaus auch treibender Indiefolkrock (schwierig, die Musik in eine Schublade zu stecken) mit einem atmosphärisch passenden Video. Ich hoffe natürlich auf weitere Songs von ihm von diesem Kaliber.
Der Herr Polaris «Reise zur Routine» – der Augsburger Sänger Bruno Tenschert, besser bekannt als Der Herr Polaris, macht bereits seit einer ganzen Weile wunderbare Musik, die mit einer gewissen Melancholie zu punkten weiß. Dieses Lied ist vom neuen Album «Ich hab's manchmal ganz gern zu gehen, ohne was zu sagen».
Kayoko Yoshizawa (吉澤嘉代子) «グミ» – es ist wieder mal an der Zeit eine der vielen sehr guten japanischen Sängerinnen vorzustellen, die außerhalb Japans viel zu unbekannt sind. Kayoko Yoshizawa ist bereits seit einigen Jahren aktiv und hat eine ganze Reihe von Alben veröffentlicht. Stilistisch ist sie für westliche Verhältnisse ziemlich breit aufgestellt (für japanische Musikerinnen und Musiker ist das aber eher normal). Sie hat Pop im Angebot, aber auch viel Jazziges oder, wie bei diesem ersten Song, sogar kratzige Indiegitarren.
Als Bonustrack gibt es noch dieses wunderbare Lied mit vollem Jazz-Einsatz:
The Cheap Thrills «Reborn» – klassisch britischen Indierock/-pop bietet dieses Quartett aus Liverpool, das seit über 10 Jahren Musik veröffentlicht.
Art School Girlfriend «Close to the Clouds» – das Projekt der walisischen Sängerin Polly Louise Mackey ist zurück mit einer (nicht mehr ganz) neuen Single, die aus dem aktuellen Album «» stammt. Man könnte ihren Stil sicher als von Elektronik beeinflusstem DreamPop bezeichnen, allerdings durchaus immer auch mit etwas mehr Drive, ohne dabei die Atmosphäre zu verlieren. Sehr hübscher Song, wie ich finde.
Ferri-Chrome «Another Space Time» – aus Japan stammt diese junge Indiepop-Band, die sehr an die 80er/90er Gitarren-Zeiten erinnern und einen feinen Sarah Records-Sound zelebrieren.
Slowdive «alife» – vielleicht habt Ihr Euch schon gewundert, warum ich die ganze Zeit gar nichts über das neue Slowdive-Album geschrieben habe, das ja doch an vielen Stellen abgefeiert wird. Ich bin seit den frühen 90ern großer Fan der britischen Shoegazeband, fand aber die ersten Singles so für sich genommen nur mäßig spannend. Nun aber im Gesamtkontext des Albums komme ich doch zu einem positiven Urteil, denn die Scheibe ist eine runde Sache und erzeugt eine wohlige Atmosphäre.
Yuzame Radio «ディストラクション・ガール (Distraction girl)» – etwas Japanisches darf auch nicht fehlen. Eine ganz junge, noch unbekannte Band, die erst letzten Oktober begonnen hat und deren neue Single sirrende Gitarren mit japanischen Akkordfolgen verbindet und sehr vielversprechend klingt.
Nat Vazer «Strange Adrenaline» – heute möchte ich mal zwei leider (noch?) recht unbekannten, aber sehr guten Sängerinnen eine Bühne bieten. Den Auftakt macht Nat Vazer aus Melbourne, die gerade ihre neue Single veröffentlicht hat, mit der sie eine wunderbare Mischung aus Indie/Pop und Folk bietet und das Ganze mit einer zauberhaften Melodie würzt. Das dazugehörige, gleichnamige Album wird im Oktober erscheinen.
Tracy Shedd «Let it ride» – die US-Amerikanerin kenne ich schon seit einigen Jahren; sie bringt in unregelmäßigen Abständen neue Musik heraus, die zumeist wirklich gelungen ist. Die kommt eher aus der Folk/Indierockrichtung, wie auch die neue Single zeigt.
OMD «Bauhaus Staircase» – Orchestral Manoeuvres in the Dark gehören zu den Bands, die mich wirklich seit Ewigkeiten begleiten. Ihre Klassiker sind sowieso unkaputtbar, aber auch auf den neueren Alben finden sich immer wieder echte Perlen. Ihren Sound haben sie nicht wahnsinnig verändert, wenn man sich die neue Single anhört, die Vorbote des neuen Albums ist. Ein klasse Video und klassisches OMD-Songwriting.
CENT «決心» (Kesshin; dt. Bestimmung) – eine japanische Band darf natürlich auch nicht fehlen. Heute mal was Brandneues von einer neuen Indieband, deren melodischen Schrammel-Gitarren mir sehr gut gefallen. Das Debütalbum «PER→CENT→AGE» ist gerade erschienen.
Moon in June «Summer Pop'97» – tja, der Sommer... zumindest im Norden war er überwiegend ziemlich durchwachsen, von daher kommen solche Klänge und auch so ein sommerliches Video wie bei diesem Song der japanischen Indiepop-Band Moon in June gerade recht. Ich fühle mich vom Sound her an skandinavische Twee-Acts erinnert, wie sie mal auf dem Labrador-Label zu Hause waren. Sehr hübsch, wie auch die restlichen Songs der Band.
The Hillbilly Moon Explosion «How Soon Is Now» – die Schweizer Rockabilly-Band hatte ich ja schon mal irgendwann im Blog vorgestellt. Nun haben sie eine neue Coverversion draußen und verleihen dem The Smiths-Klassiker ein neues „Horrorpsych-Gewand“ – cool!
Coyle Girelli «Museum Day» – man mag ja gegen Spotify sagen, was man will, aber es ist manchmal schon ganz praktisch, um neue Musik zu entdecken. So wäre ich ohne eine Indie-Playlist dort vermutlich nie auf Coyle Girelli und seine Crooner-hafte, leicht folkige Musik gestoßen, was sehr schade gewesen wäre. Der britische Singer-Songwriter hat gerade eine neue Single veröffentlicht, die Vorbote eines wohl demnächst erscheinenden Albums ist. Sein letztes Album von 2022, «Funland» ist auch sehr zu empfehlen.
CF7 «En osaa puhua puhelimessa» – aus Finnland stammt hingegen dieses Indiepop-Quartett, das sich einem Sarah-esken Sound verschrieben hat, isher aber erst eine Handvoll Songs draußen hat.