Carter the Unstoppable Sex Machine
2005 ist wirklich ein merkwürdiges Musikjahr - normalerweise erscheinen kurz vor Weihnachten nur "neue" Compilations/ Restesammlungen von Queen, ABBA und Nirvana (das wird dieses Jahr wohl nicht anders sein), doch diesmal passiert noch viel mehr: Frank & Walters sind wieder da, Pop Will Eat Itself arbeitet an einem Comeback und sogar die Sultans of Ping tauchen wieder auf. Da fehlt eigentlich nur noch meine Lieblings-Punk-Pop-Band: Carter the Unstoppable Sex Machine, oder kurz Carter USM. Und was soll ich sagen - pünktlich zum Fest gibt es nun eine neue CD der sympathischen Agit-Popper. Auf «THE GOOD, THE BAD, THE AVERAGE AND UNIQUE (A Collection Of Besides)» sind 15 Songs, die bisher nirgendwo anders zu haben waren, darunter ihre nie veröffentliche Abschiedssingle «Everything You Ever Wanted To Know About Everything». Juchu! Für mich als langjährigen Fan ist das natürlich ein Grund zum Feiern.Carter USM, das waren Jim Bob und Fruitbat, die in London Ende der 80er als Duo (mit Drummachine) erstmals für Aufsehen sorgten. Sehr schnell erspielten sie sich eine treue Fangemeinde und schafften alsbald auch erste Chartplazierungen («Sheriff Fatman»). Sie wurden als eine Mischung aus Pet Shop Boys und den Sex Pistols bezeichnet, und ich denke, das trifft ihren Musikstil sehr gut: sie waren humorvoll bis zynisch, melodisch und wild und hielten in ihren Texten den Missständen der englischen Gesellschaft den Spiegel vor – in den Charts oft ausgesparte Themen wie Kindesmissbrauch, Misshandlungen in der Armee, AIDS oder skrupellose Immobilienhaie wurden hier britisch-bissig angesprochen. Nach dem Wechsel zu EMI schaffte ihre 92er-CD «1992 – The love album» sogar Platz 1 der UK-Charts! Anschließend ging es leider bergab, da die Plattenfirma weitere Hitalben erwartete, die Carter aber nicht abliefern wollten (EMI wurde deshalb in einigen Carter-Songs auch ordentlich aufs Korn genommen!). Noch vor dem "posthum" auf Cooking Vinyl veröffentlichten «I blame the government» lösten sich Carter USM 1997 schließlich auf, da ihnen die Band keinen Spaß mehr machte. Fortan gingen die beiden ihre eigenen Wege und beschritten Solopfade – als iDou, Jim's Super Stereoworld, Abdoujaparov oder einfach Jim Bob.
- Link zur Band-Website (von Fruitbat persönlich erstellt und gepflegt - und dies zudem mit einem Mac, was ihn mir noch sympathischer macht :-) - hier kann die neue Compilation schon vorab geordert werden
- Link zur Website von Jim Bob
- Link zur Website von iDou
Ja, das is gut!
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