Kent - nicht tot, sondern quicklebendig

Donnerstag, September 29, 2005 Parklife 3 Kommentare

Marius Müller-Westernhagen, Pur, Herbert Grönemeyer, Böhse Onkelz - Deutschland hat wirklich ganz „wunderbare“ „Künstler“, die seit Jahren die ersten Plätze der Album-Charts blockieren. Dass Erfolg nicht gleichbedeutend mit schlechter Musik und dumpfem Mainstream sein muss, zeigt immer wieder ein Blick nach Skandinavien, vor allem nach Schweden: seit über einem Jahrzehnt schaffen es dort Kent, energetische, abwechslungs- und facettenreiche Alben vorzulegen, die regelmäßig zu absoluten Chartstürmern werden. Und so legt das Quintett um Joakim Berg dieses Jahr ihre insgesamt 6. reguläre CD vor – «Du & Jag Döden» (Du & ich tot)

Wie schon auf den letzten Werken wird hier nur noch Schwedisch gesungen, was zwar den Erfolg außerhalb des skandinavischen Raums stark einschränken dürfte, der Zugänglichkeit der Musik aber nicht abträglich ist. Und anders als viele (fast alle) andere Bands, die mit der Zeit weicher und langweiliger werden, laufen Kent erst jetzt zur Höchstform auf, denn «Du & Jag Döden» ist ein absolutes Meisterwerk – nicht nur das beste ihrer Karriere, sondern ganz ehrlich auch die beste CD, die ich seit vielen Jahren zu Gehör bekam!

Insgesamt 11 Lieder bietet das Album – eröffnet wird es mit dem grandiosen «400 Slag», einem von einem dunklen Schlagzeug getriebenen, bedrohlichen Track, der deutlich macht, dass Kent intensiv Cures «Pornography» studiert haben dürften. Kent schaffen es in der Folgezeit wie kaum jemand sonst, eine melancholisch-wehmütige, der Thematik „Tod“ entsprechende Atmosphäre zu erzeugen, und dabei gleichzeitig treibende, aufbauende und vielseitige Lieder zu bieten, deren Melodien vor Einfallsreichtum nur so strotzen. Zu den vielen Highlights des Albums gehören «Den döda vinkeln» (die neue Single) «Klåparen» und der majestätische Schlusspunkt «Mannen i den vita hatten» (Der Mann mit dem weißen Hut), der sicherlich auch auf den aktuellen Kent-Konzerten einen würdigen Abschluss bilden dürfte. Die ersten beiden Singles «Max 500» und «Palace & Main» fügen sich ebenfalls nahtlos in das stimmige Gesamtkonzept ein. Einzig die Ballade «Järnspöken» fällt für mich ein wenig durchs Raster.

Kurz und gut: für mich mit großem Abstand die CD des Jahres (nur Mew könnten daran eventuell noch etwas ändern) und unbedingt kaufenswert, beispielsweise in England (Amazon, Action Records) oder auch bei CD-Wow, denn in Deutschland wurde die CD natürlich nicht veröffentlicht. Dafür bald was Neues von Rammstein, juchu...

3 Kommentare:

  1. Ja, Kent sind wirklich groß!!

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  2. Ich mag Kent auch sehr gerne...überhaupt ganz viele skandinavischen Bands! Erst kürzlich Nephew entdeckt. Lustigerweise höre ich auch Opeth aus Schweden, die ja normalerweise gar nicht so in meine musikalische Richtung passen.

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  3. Did I ever mention that Kent is the best band in the world ;-)

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