Soccer Mommy «Thinking of You» – ich weiß gar nicht mehr, ob ich die in der Schweiz geborene und in den USA lebende Sängerin Sophie Allison, besser bekannt als Soccer Mommy, hier im Blog schon mal erwähnt hatte, aber da sie ja doch zu den bekannteren Künstlerinnen im Indie-Zirkel zählt, gehe ich mal davon aus, dass Ihr eh mit ihr vertraut seid. Sie hat gerade ein neues Album, «Evergreen», veröffentlicht, auf dem auch die hübsche neue Single «Thinking of You» enthalten ist. Sie hat ja diesen amerikanischen LoFi-Folk-Rock-Sound, der mich in einigen Momenten auch an Lana Del Rey erinnert.
JEWLS «Hyper Loose» – aus Köln stammt diese Künstlerin, auf die ich durch eine Promo-Mail aufmerksam wurde. Ihre aktuelle Single klingt sehr nach 80er/Wave, was ich ja generell mag.
水中スピカ (Suichu Spica) «Miyako» – heute muss ich einfach nmal wieder ein paar Japanerinnen vorstellen, da ich mittlerweile so viele tolle japanische Acts auf meiner Liste habe, die ich mal bei CIC anpreisen will, dass ich überhaupt gar nicht mehr hinterher komme. Also fange ich mal mit Suichu Spica an, einer MathRock-Band, die natürlich auch einen großen Wert auf schöne Melodien legt und irgendwie eine ganz besondere Atmosphäre mit ihrer Musik erschafft. Leider sind sie auch in Japan noch recht unbekannt, aber bei der großen Konkurrenz dort ist es halt einfach schwer, aus der Masse an Talent herauszustechen.
個リン (Corin) «魔法はつかえる ("Magic is possible")» – Bei 個リン handelt es sich um eine Singer-Songwriterin aus Fukuyama, die sehr schönen Indierock/DreamPop spielt. Gerade ist die neue EP «Mirror Ball» erschienen.
Gemma Hayes «The Break Didn't Heal Right» – die irische Sängerin hat gerade mit «Blind Faith» ihr viertes Album veröffentlich, auf dem sie ihre angenehm atmosphärische und leicht psychedelische Form des Folk fortführt, für die sie seit Jahren bekannt und beliebt ist. Das Album ist eher ruhig gehalten, enthält aber auch diesen wunderbaren Song, der erst ganz verhalten beginnt, sich dann aber langsam hineinsteigert und immer dichter wird und etwas an Metric erinnert.
Wendy James «Do You Dig It? Do You Love It? Is It Groovy?» – ich weiß nicht, wer von Euch in den 1980er Jahren musikalisch schon aktiv war, aber an Transvision Vamp, die Pop-Punk-Band aus dem UK konnte man für eine kurze Zeit kaum vorbei kommen. TV war auch eine meiner absoluten Lieblingsbands so um 1989 herum. Die Sängerin Wendy James machte nach dem Split der Band eine Weile solo weiter, verschwand dann von der großen Bühne, um vor einiger Zeit mit neuer Musik zurückzukehren. An ihre alten Erfolge konnte sie nicht mehr anknüpfen, aber die Lieder, die sie nun veröffentlicht hat (mit dem neuen Album «The Shape of History», lassen wieder ein bisschen etwas von der alten TV-Zeit aufflammen.
Upiko «Crow» – jetzt, wo der Herbst da ist, kann man ja auch mal wieder traurige und melancholische Musik hören, finde ich. Den Auftakt macht die 20jägrige japanische Sängerin Upiko – sie ist Krankenschwester und Straßenmusikerin, hat aber auch einen YouTube-Kanal, auf dem sie Coverversionen, eigene Songs und sogar einige richtig produzierte Singles veröffentlicht. Sie hat mittlerweile fast 170.000 Abonnenten, auch viele außerhalb von Japan, was sicherlich an ihrer großartigen, sehr tiefen Stimme liegt, und ihrer Musik, die etwas von französischem Chanson hat. Ich empfehle, die Untertitel anzustellen, um die tragischen Geschichten, die sie erzählt, zu verstehen.
Attic Ocean «Lillies and Sea» – bleiben wir in Japan, zumindest visuell. Denn die Düsseldorfer Shoegazeband Attic Ocean hat ihren neuen Clip in Tokyo gedreht, und damit sehr schicke, zur Verträumtheit der Musik passende Bilder geliefert.
Kit Sebastian «Bul Bul Bul» – es ist sehr lange her, dass ich mal eine türkische Band hier im Blog vorgestellt habe (She Past Away war das) – nun hat mir der allmächtige Youtube-Algorithmus dieser Tage aber wieder mal etwas ganz Wunderbares vorgeschlagen, nämlich das Duo Kit Sebastian, das in London, Frankreich und der Türkei lebt und auf Türkisch singt. Der Stil der Musik ist recht 60's Psychedelica-artig, mit Pop-Elementen, und auf ihrem sehr gelungenen, sehr eklektischen neuen Album «New Internationale» sogar eine Menge Jazz und anderes (es erinnert mich in diesem Stilmix ziemlich an japanische Acts). Die aktuelle Single ist klasse, mit einigem Augenzwinkern und poppiger Melodie.
aiise «くらげ» (kurage = Qualle) – wo ich grad Japan erwähnt habe – in den letzten Monaten habe ich so dermaßen viele tolle Musik von dort kennen gelernt, dass ich eigentlich täglich etwas posten müsste, um Schritt zu halten. Heute will ich Euch eine kleine Indieband ans Herz legen, deren Sound etwas von Shoegaze hat, aber etwas krachiger klingt.
Sunday (1994) «Blossom» – als ich das erste Mal einen Song und ein Video von dieser Band aus dem UK (mit kalifornischer Sängerin) gehört habe, fühlte ich mich in die güldenen ersten Lana Del Rey-Tage so um 2011/2012 versetzt. Gerade der Stil der Musikclips mit der Handkamera und den einkopierten Animationselementen erinnerte mich an z.B. «Kinda outta luck» von Lana (während die Typographie ihres Merchs die Smiths wiederbelebt). Das ist aber aus meinem Munde natürlich ein großes Kompliment. :-) Und so hat mich die neue Single des Trios wirklich sehr angesprochen, sie klingt nach dem passenden Abschied vom Sommer und hat eine schmachtige Atmosphäre.
Adé «Forts» – die französische Sängerin, die vor einiger Zeit in Frankreich mit ihrem Debüt für Furore sorgte, ist mit einer tollen Single zurück, die wieder schmissig ins Ohr geht.
四喜丸子 (SIXIWANZI) «魏武獨尊 (Wei Dynasty)» – wer mich und meinen Musikgeschmack aus der Vergangenheit, sagen wir aus den 00ern, kennt, wird sich sicherlich verwundert die Augen reiben, wenn er mich und meine Blogpostings jetzt plötzlich sieht, denn plötzlich mag ich Stile, von denen ich damals dachte, sie seien unhörbar. Dass mit BABYMETAL eine Metal-Band mein Lieblingsact der letzten Jahre ist, wäre noch vor gar nicht so langer Zeit ein Witz gewesen.
Und als ob Japan nicht schon abseitig genug wäre ("abseitig" aus westlicher Sicht), bin ich durch YouTube nun auch noch auf spannende chinesische Bands aufmerksam gemacht worden, von denen ich Euch zwei heute vorstellen will.
Den Anfang macht eine der meistgehörten Bands bei mir in diesem Jahr, SIXIWANZI – ein noch junges Quartett, das Hardrock/Metal spielt, dabei aber traditionelle chinesische Instrumente & Gesang mit westlichem Rock und poppigen Melodien verbindet. Das alles mit dem auch aus Japan bekannten Abwechslungsreichtum und ordentlich Spielfreude. Macht auch mir sehr viel Spaß! Also wirklich sehr sehr viel.
«蜀漢無雙 (Shu Han Dynasty)» (einer meiner Hits des Jahres – nur leider schon aus 2022; ihre Debütsingle):
«武生» – auch ihre Coverversionen sind klasse:
鬼否GriffO (Guǐ fǒu GriffO) «未连接 (Wèi liánjiē / Nicht verbunden)» – ganz andere Musik macht diese Band, deren Stil man vielleicht als "MathPop" bezeichnen könnte. Also definitiv mit MathRock-Strukturen, aber eben auch elektronischen Melodien. Richtig coole Sache.
ラパンテット (Lapintet) «夜に鳴る-yoruninaru-» – es tut ja immer etwas weh, wenn man eine für einen selbst neue Band entdeckt, nur um dann zu erfahren, dass sie sich bereits seit diversen Jahren aufgelöst und nur eine Handvoll Songs hinterlassen hat. So geschehen neulich bei diesem japanischen Quartett, deren Song «Yoruninaru (Rings at night)» einer meiner Hits des Jahres ist. Allerdings stammt er von 2017... Aber so klasse Indierock habe ich lange nicht mehr gehört – wunderbar schmissiger Refrain und knusprige Gitarren. Alle Singles, die ich bisher von denen gehört habe, sind super, leider jedoch existiert die Band seit mind. 4 Jahren nicht mehr, schade. Immerhin kann man die EPs digital noch bei iTunes kaufen.
Loveninjas «Tomorrow» – auch scheinbar weg vom Fenster war diese schwedische Band, die durch das Labrador-Label bekannt wurde und viele Jahre Sendepause hatte. Nun aber sind sie mit einer sehr schicken Indiepop-Single zurück.