Neu im (virtuellen) Plattenregal

Sonntag, Mai 04, 2008 Parklife 0 Kommentare

Das Musikjahr 2008 zeichnet sich bislang durch eine relativ maue Ausbeute an wirklich hervorragenden neuen Alben aus (wenn man das auszeichnen nennen kann...) - mein bisheriger Favorit ist immer noch «Cross my path» von den Charlatans, welches man sich HIER kostenlos herunterladen kann und das demnächst dann auch auf CD und Vinyl erscheinen wird. Ein paar weitere Neuerscheinungen will ich dennoch kurz hier erwähnen:

James «Hey ma» - ja, tatsächlich, DIE James, die mit «Sit down» und «Laid», um die es einige Jahre sehr ruhig geworden war, sind wieder da. Ihr Album ist entgegen einigen Befürchtungen durchaus recht gut geworden. Es fehlen zwar die absoluten Überhymnen, aber die Songs gehen angenehm ins Ohr und langweilen nicht. Im Winter geht's auf ausgedehnte England-Tour, derzeit reisen sie durch Spanien und Südeuropa, aber nach Deutschland führt sie ihr Weg sicher nicht... (Hörproben: HIER)
Portishead «Third» - noch eine Band, auf deren CD die Fans viele Jahre warten mussten. Wie bei James hat sich stilistisch nicht viel geändert im Portishead'schen Depri-Universum, doch was in den 90ern cool und atmosphärisch dicht rüber kam, klingt für mich auf diesem Werk heutzutage sehr kraft- und ideenlos. Schade. (Hörproben z.B. HIER oder HIER.)
Spleen United «Neanderthal» - «Godspeed into the mainstream», das furios Debüt der dänischen "Synthrocker" begeisterte mich 2006 über alle Maßen und ist ein kleiner Meilenstein im Synthiebereich. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen, als ich nun den Nachfolger bei mir rotieren ließ. Leider sind Spleen United vom düsteren, atmosphärisch dichten Sound abgerückt, haben Dance-Elemente eingebaut und vor allem das Melodieschreiben vergessen, so dass bei mir erneut eher leichte Enttäuschung angesagt ist.
Amber Smith «Introspective» - Ähnlich ergeht es mir auch mit dem neuen Werk der ungarischen Amber Smith. «RePrint» war ein absolut großartiges Überfliegeralbum, nicht ohne Grund mein Album des Jahres 2006 - doch was das sympathische Quartett hier abliefert, kommt an die alten Großtaten lange nicht heran. Wie bei Spleen United mangelt es «Introspective» an zündenden Melodien, auch sind die Shoegaze- & Wavegitarren für meinen Geschmack viel zu sehr in den Hintergrund getreten. SCHLECHT ist die CD nicht, aber eben auch nicht wirklich toll.
Secret Shine «All of the stars» - Mit noch größeren Erwartungen habe ich dem neuen Album der britischen Shoegazelegende Secret Shine entgegengefiebert. Das erste Durchhören hinterließ einen etwas zwiespältigen Eindruck, denn neben famosen Noisepop-Hymnen, die auch den Pale Saints oder Lush gut zu Gesicht gestanden hätten, gibt es auch einige Songs, die man sich erst etwas "erarbeiten" muss. Ich erwähne hier übrigens gerne noch einmal, dass Secret Shine im Juni auf Deutschlandtour sein werden und am 10. Juni auch Kiel besuchen. Ein Pflichttermin!
Tears Run Rings «Always, sometimes, seldom, never» - Apropos Shoegaze - ebenfalls erfreulich ist das Debütalbum der Band aus L.A. und Seattle, die wabernde Gitarrenwände im Stile von Slowdive & Co. abliefern und den Hörer mit auf eine Reise in atmosphärische Sphären nehmen.
Resplandor «Pleamar» - Und Shoegaze zum Dritten - sehr überraschend toll ist auch das neue Album der peruanischen Resplandor, die noch mehr auf harmonische Gitarrenmeere setzen und stilistisch nahe an Slowdive und Malory entlang gleiten. Empfehlenswert!
Und den Hinweis will ich auch nicht vergessen - eines der besten Alben des letzten Jahres, das Debüt der amerikanischen Mono in VCF, gibt es mittlerweile endlich auch auf CD (HIER).

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