Der Jahresrückblick 2007, Teil 2: Die Alben
2007 war musikalisch (und auch in manch anderer Hinsicht) ein etwas merkwürdiges, ein durchwachsenes Jahr (mit immerhin doch einer Menge an Lichtblicken) - es gab eigentlich wirklich viele tolle neue Platten. Eigentlich. Aber irgendwie hatten viele Veröffentlichungen, die dieses Jahr auf den Markt kamen, auch einen gemeinsamen Makel: sehr oft ging den Alben spätestens in der Mitte die Luft aus, die Einfälle wurden dünn und dünner und anfänglich eigentlich auf mehr hoffen lassende CDs versanken gegen Ende in der Beliebigkeit. Klar, von diesen ganzen britischen Hypebands wie den Kaiser Chiefs, den Klaxons, Arctic Monkeys, Babyshambles & Co. war eh nichts Großartiges zu erwarten, aber dass diese "Seuche" selbst von mir mit Spannung erwartete Alben wie die von den Editors, Hard-Fi oder Interpol (und sogar ein wenig Kent und Sambassadeur!) treffen würde, ist schon schade.Die Tiefpunkte 2007 setzten für mich übrigens die neuen Machwerke von Björk (unglaublich verquaster Quark) und den White Stripes (liebloses Gegniedel, das absolute Gegenteil von dem, was ich unter (guter) Musik verstehe).
Aber genug gemosert, hier jetzt meine Album-Highlights 2007:
1. Indochine «Hanoi» - Wie schon in den letzten Jahren kam mein persönlicher Favorit bereits zu Jahresbeginn heraus und ließ sich in den folgenden Monaten nicht mehr vom Spitzenplatz verdrängen. «Hanoi» ist vielleicht auch ein etwas unfairer Kandidat, denn es handelt sich um ein Doppel-Live-Album, auf dem viele viele Indochine-Hits noch einmal auftauchen. Doch da sie überwiegend ganz neu eingespielt und umarrangiert wurden (für ein Symphonieorchester), lasse ich es einfach mal gelten (trotz des französischen Veröffentlichungstermins von Mitte Dezember 2006! ;-).
2. Blue Foundation «Life of a ghost» - Überraschungs-Zweiter aus Dänemark. Ein ausgesprochen abwechslungsreiches Album, das sich schon allein dadurch von den meisten anderen 2007er Platten unterscheidet. Eine wunderbare Mischung aus Shoegaze, Elektronik, Indiepop und TripHop, die nie langweilig wird. Mit vier absoluten Über-Hits, u.a. «Enemy», «Stuck in a hard place»...
3. Piano Magic «Part monster» - Wie schon Blue Foundation wieder eine schöne Mixtur aus vielen Stilen, sehr geschmackvoll und unterhaltsam umgesetzt. Oft auch angenehm düster, teilweise etwas schräg und nicht immer poppig. Sicher das beste Album in der langen Bandgeschichte von Piano Magic.
4. Shout Out Louds «Our ill wills» - Wer hätte das gedacht... Den zweiten Streich der Schweden fand ich Mitte des Jahres sehr toll und habe ihn oft gehört - und erstaunlicher Weise hat sich die Musik (entgegen meinen ersten Befürchtungen) nicht abgenutzt! The Cure in der Lightversion...
- MP3-Download Shout Out Louds «Tonight I have to leave it»
- MP3-Download Gravenhurst «The diver» (alter Song)
- MP3-Download The Mary Onettes «Explosions»
- MP3-Download Mono in VCF «Spider rotation»
- MP3-Download Punk TV «Vala svala»
10. Sambassadeur «Migration» - Die erste Hälfte auf dieser CD ist perfekter Sommerpop, leider schlägt dann gegen Ende auch hier der von mir vorhin beklagte "Langweiligkeitsvirus" zu. Dennoch ein prima Album erneut aus Schweden, erneut auf unser aller Lieblingslabel Labrador.
- MP3-Download Sambassadeur «Subtle changes»
- MP3-Download Bahnhof «A brighter day»
13. The Rosebuds «Night of the furies» - Merkwürdiger Weise gibt es Leute, die dieser Musik nichts abgewinnen können, eigentlich unfassbar. Denn das neue Album des Duos aus Raleigh strotzt nur so vor feinen Melodien, Spielfreude und Abwechslungsreichtum. Einziges Manko (wie bei Sambassadeur und Punk TV): nur 9 Songs, ein bisserl wenig für eine aktuelle CD.
- MP3-Download The Rosebuds «Get up and get out»
- MP3-Download The Rosebuds «Blue bird» (älterer Song)
- MP3-Download The National «Fake empire»
16. E.Z. Basic «Hocus Focus» - Letztes Jahr Amber Smith, diesmal E.Z. Basic - ungarische Bands werden langsam zu Stammgästen in meinen Charts. Das Debütalbum des Trios ist eine sehr bekömmliche Ausgabe des aktuell angesagten Indiewavepops und besticht durch locker-flockig aus dem Ärmel geschüttelte Melodien. Wäre NOCH besser geworden, wenn dieser Song hier darauf enthalten gewesen wäre:
- MP3-Download E.Z. Basic «You never learn»
18. Malcolm Middleton «A brighter beat» - Zu meiner Schande muss ich ja gestehen, dass ich mich bisher wenig um Arab Strap und Malcolm Middleton gekümmert habe, doch mit diesem Album hat sich das geändert - ein schön fetziges Werk mit prima Melodien!
- MP3-Download Malcolm Middleton «We're all going to die» (via Rocksellout)
20. Amy MacDonald «This is the life» - Als ich «Poison prince» zum ersten Mal hörte, war mir klar, dass hier jemand mit großem Talent neu auf der Musikbühne erschienen war. Die schottische Singer-/Songwriterin legt ein beachtliches Debütalbum vor. Mainstream, klar - aber gut!
21. Cats on Fire «The province complains» - Flotter Gitarrenpop im Stile der Smiths, direkt aus Finnland - schön, dass es sowas noch gibt! Inzwischen sind «The smell of an artist» oder «Higher grounds» ja sogar schon richtige Tanzflächenfüller in deutschen Indiediscos geworden.
- MP3-Download Cats on Fire «Higher grounds (demo)»
Husky Rescue «Ghost is not real»
Bloc Party «A weekend in the city»
Trembling Blue Stars «The last holy winter»
Anajo «Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?»
Future Conditional «We don't just disappear»
The Exploding Boy «The Exploding Boy»
Emmon «The art & the evil»
Blonde Redhead «23»
Hearts of Black Science «The ghost you left behind»
Drakes Hotel «Drakes Hotel»
Airiel «The battle of sealand»
Tearwave «Tearwave»
Maps «We can create»
Marsheaux «Peek a boo»
Minipop «Minipop»
Dragons «Here are the roses»
Division Kent «Gravity»
A Lazarus Soul «Graveyard of burnt out cars»
Candie Payne «I wish I could have loved you more»
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